heute möchte ich ein praktisches Beispiel vorstellen, wie ich einem Acer palmatum an die Wurzeln gehe.
Das gute Stück wurde seit mehreren Jahren nicht mehr umgetopft, der Boden ist mittlerweile hart und sehr verdichtet.
Hier dringt das Wasser nicht mehr richtig ein und steht auf der Erde, bis es endlich langsam hinein sickert.
Bei einem derart verdichteten Wurzelballen muss auch mal kräftiger gezogen werden, um den Baum vom Draht zu trennen. In diesem Fall hatte ich Glück, der Baum war einfach aus der Schale zu lösen.
Wenn Dies nicht gelingen will, steche ich mit einem stabilen Messer zwischen Ballen und Schale rundherum und benutze dann einen Hebel ( z.B. das gebogene Ende einer Erdkralle), den ich an mehreren Stellen ansetze. Bitte aufpassen, dass die Schale hierbei nicht zerstört wird.
Hier zum Vergleich ein Bild vom Gegenteil (Lorbeerfeige, Ficus Microcarpa):
Nun ist auch die Seite aufgelockert und die Wurzeln um den alten Ballen herum abgeschnitten worden. Mit einem Esstäbchen lockere ich jetzt noch das Innere des Ballens auf, damit genug Luftkanäle entstehen und das Wasser gleichmäßig eindringen kann. Ich stoße den Ballen einfach vollständig an mehreren Stellen damit durch und bewege das Stäbchen hin und her. Ich zeige da mal am Ficus, weil ich das beim Ahorn vergessen hatte zu fotographieren:
Macht Euch auch an dieser Stelle Gedanken darüber, wie der Baum positioniert werden soll.
Bei rechteckigen und ovalen Schalen darf der Baum längs-achsig (Blick auf Front- und Rückseite) nie Mittig stehen. Von der Seitenansicht aus betrachtet sollte er das jedoch.
Bei runden und mehreckigen Schalen ist der Baum vollständig mittig zu platzieren.
Jetzt wird der Baum fest gedrahtet, das sichert den Baum gegen Verschiebungen und macht ihn standfester. Je nach Situation kann man die Löcher der Stäbchen benutzen, den Draht also durch den Ballen ziehen, oder um die Wurzeln herum legen.
Nach und nach arbeite ich jetzt die Erdmischung mit einem Stäbchen ein, und achte darauf, sie zwischen dem Ballen überall gleichmäßig einzuarbeiten.
Ich mache das bewusst nicht mit dem Finger, um sicherzustellen, dass das Granulat locker bleibt und nicht verdichtet wird.
So ist die Sauerstoffversorgung der Wurzeln nicht beeinträchtigt. Rieselt nichts mehr nach unten nach, kann die Deckschicht aufgeschüttet und verteilt werden.
Lieber gleich am Anfang beim Einarbeiten der Erdmischung drauf achten…! Diese Korrekturen sind jetzt nur noch in kleinem Maße möglich.
Fertig!
Langes und gründliches Wässern ist natürlich noch nötig, auch um die Erde in die Zwischenräume der Wurzeln zu schwemmen. Dies ist abgeschlossen, wenn aus den Drainagelöchern nur noch klares
Wasser austritt.
Viel Spaß beim Umtopfen!
André
Bin eben gerade auf den Blog gestoßen. Lange nichts mehr passiert hier ��. Ich kenne diesen drehbaren Tisch...leider steht er mittlerweile woanders. Gruß Stefan
AntwortenLöschen